Schwarzer Freitag für KiK

bildAuch in Hannover wird gegen die Arbeitsbedingungen beim Textil-Discounter demonstriert

Vor den KiK-Filialen auf dem Engelbosteler Damm und in der Vahrenwalder Straße versammelten sich am Nachmittag 15 Personen, um sich an einem bundesweiten Aktionstag zu beteiligen. Mittels Transparenten und Flugblättern protestierten sie gegen die Arbeitsbedingungen bei KiK in Deutschland und den Produktionsländern. Hauptkritikpunkt sind neben den geringen Löhnen vor allem die Behinderung von Betriebsräten durch das Management und Zermürbungsversuche gegen aktive Gewerkschafter, unter anderem mit Hilfe der Anwaltskanzlei Schreiner & Partner.

Der Aktionstag „Jetzt schlägt’s 13!“ findet bundesweit in mehr als 20 Städten statt. In Hannover wurde er von der Freien Arbeiterinnen und Arbeiter Union (FAU) organisiert. Unterstützung erhielt die Basisgewerkschaft durch Aktivisten von ver.di und dem Komitee gegen Union Busting Hannover.
Der regelmäßig an einem Freitag den 13ten stattfindende Aktionstag richtet sich gegen Betriebe und Unternehmen, die in der Vergangenheit durch Behinderung gewerkschaftlicher Arbeit aufgefallen sind. Ins Leben gerufen wurde der Aktionstag vom Verein „aktion ./. arbeitsunrecht“, der sich gegen Union Busting (der Verhinderung gewerkschaftlicher Arbeit) in Deutschland einsetzt und hierfür ein bundesweites Netzwerk ins Leben gerufen hat.

Felix Zimmermann, Sekretär beim Allgemeinen Syndikat der FAU Hannover, fasst die Gründe für Auswahl von KiK zusammen: „KiK ist ein Beispiel für Arbeitsunrecht auf der ganzen Linie. Allgemein bekannt ist, dass KiK in Sweatshops von Billiglohnländern wie Bangladesch produzieren lässt. Das setzt sich aber auch in Deutschland fort. Hier werden gezielt Betriebsräte an der Arbeit gehindert und mit Prozessen überzogen. Von den Löhnen der Verkäuferinnen ganz zu schweigen. Auch der Arbeitsschutz ist mangelhaft. Wir kennen eine Praktikantin, die ihre Arbeit abgebrochen hat, weil sie gesundheitliche Probleme von den Mitteln bekommen hat, mit denen die Kleidung behandelt wird.“ Für den Basisgewerkschafter ist klar: „Nicht der Kunde ist König, sondern der Profit. Das wird auf dem Rücken der Mitarbeiterinnen, Zulieferer und Produzentinnen ausgetragen.“ Fritz Wilke vom Komitee gegen Union Busting wird als selbst von Arbeitsunrecht betroffener noch deutlicher: „Mir stinkt es, dass KiK Schreiner & Partner auf die Betriebsräte und Angestellten hetzt. Wer solche Anwälte engagiert, tut das nicht, weil er nur Ärger mit einem Betriebsrat hat, sondern um sie fertig zu machen.“